LEO2VLEO-Konstellation ab 2025 startklar
Unter Koordination der Europäischen Verteidigungsagentur EVA/EDA haben sich die Niederlande und Österreich zusammengefunden, um im Rahmen eines 10,9-Millionen-Projektes „LEO2VLEO: Military Crisis-Response Satellite Constellation“ eine Konstellation von mindestens zwei, maximal vier Satelliten für den flexibel wechselnden Einsatz auf LEO und VLEO zu entwickeln und zu betreiben. Die Satelliten sollen dabei in der Lage sein, die Vorteile beider Flugbahnkategorien miteinander in ein und derselben Mission zu vereinbaren. Während VLEO ab etwa 155 Kilometern Höhe dem LEO eine weitgehend schrottfreie Umgebung voraus hat, die zudem für höhere Auflösungen optischer Maßnahmen prädestiniert ist, hilft die Rückzugsmöglichkeit auf LEO, die Effekte aggressiver Korrosionsprozesse auf VLEO-Bahn zu minimieren. Die Entwicklung von Satelliten, die in die herkömmliche niedrige Erdumlaufbahn (LEO) zurückmanövriert werden können, würde deren Lebensdauer verlängern und damit niedrigere Kosten sowie auch zusätzliche Startmöglichkeiten ermöglichen.
Mit den Realisierungsschritten von Phase A bis zum PDR wurde im Auftrag des Projektkonsortiums CNIT (FlySight und Poilitecnico di Milano) der Satellitenbauer Tyvak aus Turin betraut. Tyvak ist die Europa-Tochter von Terran Orbital, jenes amerikanischen Unternehmens, das für 2,4 Milliarden Dollar die ersten 300 Satelliten der deutschen Rivada Space-Konstellation baut und ab Herbst startet, siehe dazu auch die entsprechenden Artikel und Interviews hier in KTR unter Stichwort „Rivada“.
Ausgewählte Quellen:
https://esut.de/2024/04/meldungen/48920/eda-entwickelt-vleo-satelliten/
https://www.thedefensepost.com/2024/03/07/netherlands-austria-low-orbit-satellite/#google_vignette