12 Nationen zeichnen Zero Debris Charter
Das französisch-deutsche Raumfahrtunternehmen Exploration Company und das französisch-italienische Unternehmen Thales Alenia Space in Italien haben Aufträge für die Entwicklung von Frachtrückkehrdiensten für niedrige Erdumlaufbahnen erhalten. Die Frachtfahrzeuge sollen bis 2030 Versorgungsgüter an die Internationale Raumstation liefern und könnten für alle künftigen Raumstationen eingesetzt oder möglicherweise modifiziert werden, um die Besatzung ins All zu schicken. Der Beschluss kommt nur sechs Monate nach dem Start eines Wettbewerbs zur Förderung der Kommerzialisierung der Raumfahrt durch die ESA auf der Ministerratstagung 2023 in Sevilla. Das Ergebnis zeigt, wie ESA zur Stärkung, Diversifizierung und Erweiterung der europäischen Raumfahrtindustrie beiträgt und damit die Wettbewerbsfähigkeit Europas erhöht.
Des weiteren zeichneten bei der Ratsveranstaltung am Mittwoch in Brüssel wie die ESA selbst auch Deutschland und elf weitere Länder die Zero Debris Charter, um bis 2030 Weltraumschrott zu neutralisieren – eine Initiative, die auf dem Sevilla-Gipfel angekündigt wurde. Es ist das erste Mal, dass Länder auf nationaler Ebene die Selbstverpflichtung unterzeichnen und damit Europa als führendes Land im Bereich der sauberen Raumfahrt stärken sowie gleichzeitig die internationale Akzeptanz der Charta unter Beweis stellen. Österreich, Belgien, Zypern, Estland, Deutschland, Litauen, Polen, Portugal, Rumänien, die Slowakei, Schweden und das Vereinigte Königreich haben sich alle zur Einhaltung der Charta verpflichtet.
Mehr als 100 Organisationen haben versprochen, sich in den kommenden Monaten auch dem von der Raumfahrt-Gemeinschaft geleiteten Unterfangen anzuschließen. Ein nächster Zeichnungstermin steht am 6. Juni auf der ILA an; dabei sein werden dann auch deutsche Unternehmen aus dem Feld der Raumfahrt-KMU wie etwa die HPS GmbH aus München, die über ihre Unterschrift der Charter hinaus selbst mit der Produktfamilie des Bremssegels ADEO einen weltweit beachteten technologischen Beitrag zur Vermeidung von Weltraumschrott schon beim Start leistet.
Quellen:
ESA signs contracts for commercial space cargo return service
First countries sign the Zero Debris Charter