In den letzten Tagen erschütterten Berichte über Probleme bei Rivada die Zuversicht der Branche im Hinblick auf die Outernet-Konstellation. Dies veranlasste nun das Unternehmen, von höchster Kommunikationsebene aus zu reagieren: Brian Carney, SVP/Communications von Rivada Space Networks betont, dass das Unternehmen allen Unkenrufen zum Trotz weiterhin auf dem besten Weg sei, die Bau- und Startverpflichtungen für seine Mega-Konstellation von 300 Satelliten zu erfüllen. Finanzierungen und Projektmeilensteine werden eingehalten, so Carney; er stellte auch heraus, dass Lockheed seit Übernahme von Terran Orbital aufgrund der nun besseren Einsicht in den Projektverlauf bei Rivada das Programm konstruktiv begleite und unterstütze. Streit habe es nie mit Lockheed gegeben.
Insgesamt sei der Start von 144 Satelliten 2026 zum Erhalt der ITU-Lizenzen für das Projekt abgesichert. Was die zur Finanzierung angeblich fehlenden 2,4 Milliarden Dollar angeht, zeigte sich Carney mit Hinweis auf den privatwirtschaftlichen Charakter des Unternehmens Rivada Space Networks etwas zugeknöpfter, verwies jedoch auf 13 Milliarden zugesagte Dollar aus den Reihen der künftigen Kunden für das Outernet. Und bei der Gelegenheit räumte er auch gleich Gerüchte aus dem Weg, man streite sich mit OHB über bisher nicht gezahlte 2,5 Millionen Euro für bereits abgeschlossene Honorararbeiten. Eine gütliche Einigung sei auf den Weg gebracht worden.
Was auch immer tatsächlich am Ende des Tages mit und bei Rivada passiert: es werden klar belegte Fakten sein, die über das Schicksal von Unternehmen und Konstellation entscheiden. Wie hilfreich vor diesem Hintergrund die medienwirksamen Herabstufungen der Realisierungschancen des Outernet von 5 auf 0 Prozent durch Auguren der Szene sind, die angeblich über „Konstellationsvorhersagemodelle“ verfügen, muss am Ende jeder für sich entscheiden. Sicher ist jedenfalls nur, dass derzeit nichts wirklich sicher ist. Das gilt nach menschlichem Ermessen auch für Wahrsagerei.