Klartext Raumfahrt

Nihil fit sine causa

Das große KTR-Meinungsbild: Rolle und Bedeutung der Raumfahrt-KMU in den Augen der Abgeordneten ihrer Wahlkreise

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Die Bundesrepublik Deutschland ist nach dem Bundeswahlgesetz in 299 Wahlkreise unterteilt. Genau 200 davon sind Heimat kleiner und mittelständischer Unternehmen sowie Institute der Raumfahrt. Allein vor dem Hintergrund, dass die Branche Raumfahrt mit einer derart ausgeprägten KMU-Struktur der Landschaft der deutschen Wirtschaft ihren Stempel aufdrückt, könnte man annehmen, dass die deutschen Raumfahrt-KMU und die Startups, die das noch werden wollen, die besondere Aufmerksamkeit der insgesamt 239 Abgeordneten ihrer Wahlkreise genießen. KTR wollte es genau wissen: Hält diese These dem Realitätscheck stand?

Denn kaum etwas wäre schlimmer gerade für die KMU der deutschen Raumfahrt, nach einer Phase des Aufwuchses seit der vorletzten ESA-Ministerratskonferenz in eine Abwärtsspirale zu geraten und dann vielleicht sogar zu erkennen, dass sie von „ihrer“ Politik, schon vor der eigenen Haustür, geschweige denn in Berlin, nichts zu erwarten hätten. Großunternehmen machen derlei Ritte auf der Amplitude im Kern nicht so viel aus, lassen sich doch Schwankungen zuerst durch selbst initiierte Anpassungen und letztlich auch oft genug durch Maßnahmen über die Politik kompensieren: „Too big to fail“ ist noch immer die beste Lebensversicherung – und die Beiträge zahlen andere. KMU jedoch haben keine kommoden Puffer, die Wirklichkeit trifft sie immer schnell und unmittelbar – manchmal direkt ins Mark.

Die Zeit ab Oktober hält besonders für die KMU der Raumfahrt in ihren Dimensionen noch gar nicht absehbare Herausforderungen bereit; sie zu meistern wird leichter, wenn man weiß, auf wen man sich verlassen kann – und für jene unendlich schwer, die sich zu lange Illusionen hingeben.

Und dies sind mindestens für die kommenden zwei Jahre die absehbar größten Herausforderungen:

  • Derzeit aktuell:

Nationales Raumfahrtbudget auf Ultra-Schrumpfkurs

  • Absehbar aktuell:

Jenseits aller Sonntagsreden: Welche Wahlprogramme von Bundesparteien bleiben ohne Bekenntnis zu Raumfahrt und ihren KMU?

  • Nach der Wahl sofort aktuell:

Deutsches Weltraumgesetz

ESA-Ministerratskonferenz

Deutsche Strategie und Position in der EU-Raumfahrt

  • Nach der Wahl latent daueraktuell:

Nationale Förderung von Dual Use-Innovationen gleichermaßen durch Großindustrie UND RF-KMU

Ausbau der Staatsfunktion „Ankerkunde“ (Launcher, Dienste, Kleinsatelliten u.v.m.)

Begrenzung der Schäden durch Bürokraten in Berlin, Brüssel und Paris (schon jetzt aktuell im Fadenkreuz: LCA und PEFCR)

Dieser Liste folgt ab sofort auch die Agenda der Kommunikation von KTR im Dialog mit der Politik. Der Punkt Eins auf der Liste – „Nationales Raumfahrtbudget auf Ultra-Schrumpfkur“ – ist seit Anfang September bereits Gegenstand einer bundesweiten Aktion zur Eruierung und Zeichnung des Meinungsbildes der MdB aus den 200 Wahlkreisen, die deutsche Raumfahrt-KMU beheimaten. Die zentrale Frage an die Abgeordneten lautete:

Brauchen KMU angesichts drastisch schrumpfender Haushaltsmittel eine feste Quote für die Teilhabe am Nationalen Raumfahrtbudget? (20%, 40%, 60%, 80%?)

Darüber hinaus bleibt es den MdB freigestellt, weiterführende Kommentare und Meinungen zum Thema Raumfahrt und insbesondere Raumfahrt-KMU abzugeben. Auch die Frage, ob nicht eine Vielzahl von Kleinmissionen gegenüber singulären Prestigeprojekten mehr Vorteile auch für den Staat als Investor bringt, harrt dabei interessanter Antworten.

Alle MdB sind von KTR herzlich eingeladen, am Stand des RF-KMU-Verbundes „Best of Space“ auf Europas mit Abstand bedeutendster Raumfahrtmesse SpaceTech Expo in Bremen vom 19.-21. November den persönlichen Kontakt zu „ihren“ Unternehmen zu pflegen.

Eine Reihe von MdB hat zudem der Redaktion von Klartext-Raumfahrt  ausführliche Interviews gegeben, die in voller Länge nacheinander vor der Eröffnung der SpaceTech in Klartext-Raumfahrt veröffentlicht werden.

Die Ergebnisse der Umfrage werden auf der SpaceTech Expo in Bremen am Stand, von KTR, über die vielfältigen Medien des Veranstalters sowie auf LinkedIn bekanntgegeben.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bundeswahlgesetz

https://www.bundeswahlleiterin.de/bundestagswahlen/2021/wahlkreiseinteilung.html

https://www.bundestag.de/abgeordnete/wahlkreise/