Und noch eine nationale Kommunikations-Konstellation:

copryright: ASI

Italien prüft Option auf „made in Italy – only“

 

Noch im ausgehenden Jahre 2024 erhielt die ASI vom interministeriellen Raumfahrtausschuss der italienischen Regierung den Auftrag für eine Machbarkeitsstudie zur Entwicklung einer eigenen Konstellation von 100 Satelliten für sichere Kommunikation – eine Konstellation, die sowohl für sich allein und auch allein für Italien funktionieren könnte, aber auch die Optionen Interoperabilität mit anderen Systemen und Übernahme von Diensten für andere Länder nicht ausschließt.

Schon im März gab die ASI ihre Stellungnahme dazu ab, und wenige Tage später, am 28. März, kündigte das „Ministerium für Wirtschaft und made in Italy“ die Intensivierung der Studie in einer nun folgenden zweiten Phase an, innerhalb die ASI im Dialog mit der heimischen Industrie untersuchen wird, inwieweit eine solche Konstellation bis 2031 tatsächlich allein „made in Italy“ realisiert werden kann, sagte der für eben dies zuständige Minister Italiens, Adolfo Urso. Ergebnisse sollen im September vorliegen und auch ein Licht auf die Kosten werfen.

Die Taktung der italienischen Raumfahrtaktivitäten erscheint unter ihrer jetzigen Regierung deutlich forciert, denn das wäre dann schon Sat-Konstellation Nummer Zwei, die Italien in Angriff nimmt. Das Land entwickelt derzeit IRIDE – zu deutsch: Iris – eine Erdbeobachtungskonstellation, die mehr als 60 Satelliten umfassen und rund 1,3 Milliarden Euro kosten wird. Die Konstellation wird eine Mischung aus optischen, Radar-, panchromatischen, multispektralen, hyperspektralen und infraroten Instrumenten umfassen und soll bis Juni 2026 voll einsatzfähig sein. Darüber hinaus hatte Meloni bereits mit Musk über einen Fünfjahresvertrag zur Nutzung von Starlink gesprochen, um Lücken in der sicheren Kommunikationsversorgung des Landes zu schließen. Dieses Vorhaben wurde inzwischen auf Eis gelegt, nachdem atmosphärische Störungen zwischen Musk bzw. Musk/Trump und Europa das Einlegen einer Ruhephase in der Sache ratsam erscheinen ließen.

Die angedachte Kommunikations-Konstellation soll angeblich kein Ersatz für die Teilnahme Italiens an IRIS2 werden, und auch die gleichnamige Benennung der Erdbeobachtungskonstellation des Landes ist zufällig.

 

Quelle:

https://news.satnews.com/2025/04/17/italy-moves-ahead-with-study-for-100-satellite-constellation/?mohide=true&mc_cid=2ee6af9c21&mc_eid=ad27083a4a