Die Ankündigung eines sogenannten „skinny budget“ für die NASA mit 24 Prozent Reduktion, welche insbesondere das vom europäischen Partner ESA und seiner Industrie planmäßig vorangetriebene Projekt Gateway treffen soll, hat für reichlich Wirbel hinter den Kulissen gesorgt. ESA-General Aschbacher ließ nun gestern am späteren Montagabend nach Abstimmung mit allen 23 Mitgliedsländern folgendes Statement als erste Reaktion veröffentlichen, welches u.a. auch ein ernsthaftes Bemühen um alternative Lösungen und Abfederungen für die beteiligten Raumfahrt-KMU im Rahmen der kommenden ESA-MK erkennen lässt:
„Am 2. Mai 2025 veröffentlichte das Büro für Verwaltung und Haushalt des Weißen Hauses eine Kurzfassung des Haushaltsantrags des Präsidenten (President’s Budget Request, PBR) für das Haushaltsjahr 2026. Die detailliertere Version des Antrags wird voraussichtlich Ende Mai/Anfang Juni veröffentlicht. Die Veröffentlichung des Haushaltsantrags markiert den Beginn des Bewilligungsverfahrens im US-Kongress, das in der Unterzeichnung des vom Repräsentantenhaus und Senat verabschiedeten Haushaltsgesetzes durch den Präsidenten gipfelt – es sollte also nicht vergessen werden, dass es sich hierbei noch um ein laufendes Verfahren handelt.
Die NASA hat die ESA über den Haushaltsantrag unterrichtet, und obwohl noch einige Fragen zu den vollständigen Auswirkungen offen sind, finden bereits Folgetreffen mit der NASA statt. Die ESA ist nach wie vor offen für eine Zusammenarbeit mit der NASA bei den Programmen, die für eine Kürzung oder Beendigung vorgesehen sind, prüft jedoch gemeinsam mit den Mitgliedstaaten die Auswirkungen in Vorbereitung auf die Ratstagung der ESA im Juni.
Die ESA und die NASA blicken auf eine lange Geschichte erfolgreicher Partnerschaften zurück, insbesondere im Bereich der Erforschung des Weltraums – einem sehr sichtbaren Beispiel für internationale Zusammenarbeit -, wo wir viele gemeinsame Aktivitäten haben, die jahrzehntelang starke Bindungen zwischen amerikanischen und europäischen Kollegen geschaffen haben.
Die Erforschung des Weltraums ist ein Unterfangen, bei dem das Kollektiv viel mehr erreichen kann als der Einzelne. Daher unterhält die ESA starke Partnerschaften mit Raumfahrtagenturen auf der ganzen Welt und ist bestrebt, nicht nur ein zuverlässiger, sondern ein starker und wünschenswerter Partner zu sein.
Auf der Juni-Tagung des ESA-Rates wird auf der Grundlage weiterer Entwicklungen gemeinsam mit unseren Mitgliedstaaten eine Bewertung möglicher Maßnahmen und alternativer Szenarien für die betroffenen ESA-Programme und die damit verbundene europäische Industrie vorgenommen. Im weiteren Verlauf des Jahres wird die ESA ihren Rat auf Ministerebene abhalten und ist entschlossen, Europas Potenzial im Weltraum zu steigern – zum letztendlichen Nutzen Europas, der ESA-Mitgliedstaaten und ihrer Bürger.“