Erste Entscheidung für erste Milliarde in Bremen geplant
Die ESA treibt auf Initiative der Mitglieder die Pläne für die erste Phase eines Erdbeobachtungssatellitensystems im Rahmen des EU-Projektes „European Resilience from Space (ERS)“ voran, das sowohl zivil als auch militärisch genutzt werden soll. Im Idealfall wird das Projekt auf der MK in Bremen 2025 beschlossen.
Der anfängliche Schwerpunkt von ERS wird die Entwicklung eines Satellitensystems sein, das in der Endausbauphase im Takt von bis zu 30 Minuten hochauflösende Bilder liefern kann. Bisher gibt es nur eine Rate von einem Bild pro Tag. Dieses neue System wird unter der Bezeichnung „Earth Observation Government Service (EOGS)“ geführt.
Die Kosten des Systems sind noch nicht genau absehbar, und weder die ESA noch die Kommission haben Einzelheiten über die Konstellation bekannt gegeben, darunter die Anzahl der benötigten Satelliten oder die Ziele für die räumliche und zeitliche Auflösung. Die ESA wird für die anfängliche Entwicklung verantwortlich sein, während die EU spätere Phasen finanziert. Die Europäische Kommission ist wegen IRIS2 derzeit ausgesprochen klamm und kann, wenn überhaupt, nur begrenzt Mittel für neue Raumfahrtsysteme bereitstellen, bis ihr nächster mehrjähriger Finanzrahmen, ein Siebenjahresplan, mit frischem Geld im Jahr 2028 beginnt.
In der ersten Phase stellt die ESA eine Reihe von optischen und Radar-Abbildungssatelliten mit Verarbeitungsfunktionen an Bord sowie ein Bodensegment für etwa eine Milliarde Euro. Die Konstellation soll dann nach dem Vorbild von Copernicus von der ESA und der Europäischen Kommission gemeinsam aufgebaut und betrieben werden. „EOGS“ soll dann Teil von ERS werden, eines „Systems von Systemen“ zusammen mit IRIS2 und PNT.
Die Gesamtkosten des ESA-Programmpakets zur Entscheidung auf der Ministerratskonferenz in Bremen einschließlich dieses neuen Projektes steigen damit auf etwa 23 Milliarden Euro.
Die EU-Kommission unter Kubilius wird bis zum Herbst dieses Jahres ein „High-Level User Requirements Document“ erstellen, in dem die Anforderungen an EOGS beschrieben werden. Möglicherweise wird dann auch schon klar werden, wie sich die EU die Zusammensetzung der industriellen Kräfte für die Realisierung vorstellt – sprich: ob, wie schon bei IRIS2, die Auswahl der zu begünstigenden wie auch der ausschließbaren Unternehmen praktisch gleich in der Projektbeschreibung enthalten sein wird.
Quelle u.a.: https://spacenews.com/esa-moving-ahead-with-resilience-from-space-satellite-imaging-program/