Nanosatellit QUICK³ soll Komponenten für den Einsatz in zukünftigen Quantensatellitensystemen testen
Der von einem Forschungskonsortium unter der Leitung von TUM-Professor Tobias Vogl entwickelte Satellit wurde von der Vandenberg Space Force Base in Kalifornien aus auf Orbit gebracht. Die Mission soll bis Ende dieses Jahres erste Ergebnisse liefern.
Der QUICK³-Satellit ist nicht größer als ein Schuhkarton und wiegt etwa 4 kg. Die Aufgabe: Komponenten der Quantenkommunikation testen, die eine vollständig sichere Datenübertragung vom Sender zum Empfänger ermöglichen.
Da einzelne Photonen – die Informationsträger in der Quantenkommunikation – sich weder kopieren noch verstärken lassen, ist die Reichweite in Glasfaserkabeln auf einige hundert Kilometer begrenzt. Anders im All: Die satellitengestützte Quantenkommunikation nutzt die besonderen Eigenschaften der Atmosphäre. In den oberen Atmosphärenschichten gibt es nur eine minimale Streuung oder Absorption von Licht. Daraus ergeben sich ideale Bedingungen für sichere Datenübertragungen über große Entfernungen.
Das zweite Ziel der Mission ist es, die Bornsche Wahrscheinlichkeitsinterpretation der Wellenfunktion unter Schwerelosigkeit zu testen. Die Funktion beschreibt die Wahrscheinlichkeit, ein Quantenteilchen bei einer Messung an einem bestimmten Ort zu finden – ein zentrales Konzept der Quantenmechanik. Die Frage, ob diese Regel auch universell, also auch im Weltraum, gilt, wurde noch nie experimentell überprüft.
Um die Quantenkommunikation alltäglich zu machen, ist ein weltumspannendes Netz von mehreren hundert Satelliten nötig. Zuvor soll die QUICK³-Mission jedoch zeigen, dass die einzelnen Komponenten des Nanosatelliten den Bedingungen im Weltraum standhalten und erfolgreich zusammenwirken können. Der QUICK³-Kleinsatellit nutzt Einzelphotonenquellen statt Laserstrahlen.
Neben den Forschern der Technischen Universität München (TUM) wurde der QUICK³-Satellit vor allem von Wissenschaftlern der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU), des Ferdinand-Braun-Instituts, des Leibniz-Instituts für Höchstfrequenztechnik (FBH) und der Technischen Universität Berlin (TUB) sowie von internationalen Partnern des Instituts für Photonik und Nanotechnologien (CNR-IFN) in Italien und der National University of Singapore (NUS) entwickelt.
Quelle u.a.: https://news.satnews.com/2025/07/09/technical-university-of-munichs-tum-quantum-smallsat-launched-into-space/