Brüssel will Nutzung von GOVSATCOM und IRIS² durch die Ukraine – was will die Ukraine?

©EUSPA, ©EU Agency for the Space Programme

Am 28. Oktober 2025 hat die Kommission den Mitgliedstaaten ihre Absicht eröffnet, die Ukraine mittels entsprechender Verhandlungen zur Beteiligung am EU-Projekt zur Regierungs-Satellitenkommunikation GOVSATCOM sowie an IRIS2 zu bringen.

GOVSATCOM dient dazu, die bestehenden nationalen Infrastrukturen institutioneller und privater Satellitenkommunikation über die Einrichtung von Hubs in Europa – eines davon in Köln – zusammenzubinden und dann als EU-Produkt auch Ländern ohne eigene Ressourcen dieser Art zu verkaufen. Dieses Projekt läuft bereits mit Unterstützung auch aus Deutschland.

Für eine Beteiligung an IRIS2 dagegen sieht sich nach vorliegenden Erkenntnissen innerhalb der EU außer Frankreich noch die Politik keines Landes verpflichtet, und auch die Erweiterung der Akquise auf Länder jenseits der EU-Grenzen wie Norwegen, Großbritannien und Island hat bisher anstelle von Commitments nur den Stoff für schadensbegrenzende Communiqués geliefert.  KTR berichtete an dieser Stelle dazu bereits am 28. August 2025.

Vor diesem Hintergrund wäre die Einbindung der Ukraine in die beiden EU-Projekte, GOVSATCOM und IRIS2 , zum einen ein Schritt zur Vertiefung der ukrainischen Integration in das EU-Weltraumprogramm, denn bereits im April 2025 wurde ein Abkommen unterzeichnet, das die Beteiligung des Landes an Copernicus, Weltraumwetterereignissen und Komponenten für erdnahe Objekte des EU-Weltraumprogramms sicherstellt. Zum anderen könnte die Beteiligung der Ukraine an IRIS2 ein politisches Signal zum Beispiel in Richtung aller Länder und Institutionen Europas sein, für die das Projekt selbst bisher weder politisch noch gar technisch und schon gar nicht finanziell ein Argument ist. Auch diese Bedeutung für die EU und ihre Kommission unterstreicht Kommissar Kubilius, wenn er sich hoffnungsfroh gibt: „Die Teilnahme der Ukraine wird Europas sichere Weltraumkapazitäten in einem entscheidenden Moment stärken.“ Ein solches Abkommen würde außerdem, so die EU-Kommission, die weitergehenden Ziele der EU im Rahmen der Global Gateway-Strategie und des Weißbuchs zur europäischen Verteidigungsbereitschaft 2030 unterstützen.

Soweit zu den Zielen der Brüsseler Spitzen; zur Feststellung jener der Ukraine müsste sie erst einmal gefragt werden.

Quelle:

https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/en/mex_25_2533