Auf dem Weg zum Mond: HPS sichert mit deutschem KMU-Konsortium die Beteiligung am Menschheitsprojekt I-Hab
Es ist eines der ambitioniertesten internationalen Raumfahrtprogramme der Gegenwart: Artemis, die Rückkehr zum Mond, um auf diesem entferntesten Außenposten der Menschheit zu bleiben. Deutschland zeichnete bei der ESA-Ministerratskonferenz 2022 für das europäische Arbeitspaket unter dem Namen GATEWAY eine Beteiligung in Höhe von fünfundzwanzig Millionen Euro und verband damit die Erwartung, dass insbesondere KMU-Konsortien dabei die Gelegenheit zur Demonstration ihres Könnens geboten werden sollte.
Die Münchner Raumfahrtschmiede HPS, die sich bereits für den Auftrag zur Bereitstellung der „Antenna Reflector Assembly“ (ARA) als Kernelement des ESPRIT LUNAR-LINK qualifiziert hatte, führte nun am 8. August 2024 auch ihr KMU-Konsortium mit ihren bewährten Kooperationspartnern zur vertraglichen Übernahme des Multimillionenprojektes. Die Aufgabe ist nun, im Anschluss an die schon 2021 begonnene Phase B2, in der Projektphase Phase C/D die so genannten „Internal Secondary Structures“, also Leichtgewichtpaneele, Scharniere und Brackets fertig zu entwickeln und herzustellen – in einem Wort: die zentralen Elemente zu liefern, welche das Innere des bewohnbaren I-Hab zusammen halten, während es als „Bushaltestelle Mond“ den Erdtrabanten umkreist und den Versorgungsknotenpunkt für alle Aktivitäten um und auf dem Mond darstellt.
Hauptauftragnehmer TAS-Italien hat dabei in den letzten Wochen mit großem Nachdruck und intensivem Engagement die Voraussetzungen geschaffen, dass HPS auf der Grundlage eines schriftlichen Vertrages mitten in der Sommerzeit schon den Kickoff für alle Partner unter ihrer Führung auf den 13. August legen kann; dies betrifft insbesondere die Astrofeinwerktechnik (Berlin), HPS-Rumänien (Bukarest), INVENT GmbH, Braunschweig, Space Structures GmbH (Berlin), SpaceTech GmbH (Immenstaad). Die Sicherheit, mit HPS und seinem Konsortium die richtigen Partner für Europas Anteil an diesem äußerst anspruchsvollen Menschheits-Projekt an der Seite zu haben, kann dabei der Konzern-Prime auch aus der Bewährung eine HPS-Konsortiums bei anderen hoch komplexen Aufgaben wie der entfaltbaren Riesenantenne im Rahmen von Copernicus CIMR für TAS Rom ziehen.
HPS hat damit neben einer Reihe von kleinen wie großen Technologieprojekten, in die das Unternehmen wann immer möglich andere KMU einbindet, nun auch die Rolle als zentraler „KMU-Enabler“ in der Königsdisziplin, der Raumfahrttechnik für astronautische Überlebens-Infrastruktur und Versorgung eingenommen.
HPS-CEO Ernst K. Pfeiffer reagierte auf diesen erneuten Vertrauensbeweis mit großer Begeisterung: „Ich kann für HPS und alle unsere Unterauftragnehmer ohne Übertreibung sagen: dies ist ein nächster Meilenstein für die deutsche KMU-Industrie in der Historie der internationalen Raumfahrt und für uns alle mehr als einfach ein Stück Technik. Wir schaffen hier etwas, das in die Geschichtsbücher der Nationen Eingang finden wird; neben aller Herausforderung an den Ingenieur ist die Beteiligung eine Ehre, die zu verdienen wir alle felsenfest entschlossen sind. Passend zum Bild der gerade stattgefundenen Olympischen Spiele: dieser Auftrag ist die Goldmedaille mit Wert für die Ewigkeit. Unzählige Videos und Live-Übertragungen astronautischer Tätigkeiten mit unseren technischen Einrichtungen über viele Jahre werden die Erinnerung an diese Leistung für Generationen lebendig halten.“
Die Lieferung der Qualifikationsmodelle ist für Mitte 2025 vorgesehen, die finalen Flugmodelle an TAS-I ein Jahr später. Der Start ist auf das Jahr 2028 terminiert. Zuvor wird es schon im Herbst intensive Diskussionen zu allen laufenden Prozessen sowie zum Aktionsbereich „Delta-Work“ geben, die zugunsten des frühestmöglichen Starts der Arbeiten erst einmal zurückgestellt wurden.
Quelle: HPS GmbH