Die Ruhr-Universität Bochum (RUB) hat gemeinsam mit deutschen Raumfahrt-KMU Astro- und Feinwerktechnik Adlershof GmbH, von Hoerner & Sulger GmbH, CRN Management GmbH, ZEBRIS Geo-IT GmbH und der Universität Bonn die Idee eines thermalen Erdbeobachtungssatelliten namens „DIEGOSat“ entwickelt, die derzeit mit Unterstützung des Landes NRW über in einer Phase A Studie vorangetrieben wird.
Demnach soll ein ursprünglich für die ISS vorgesehener Wärmesensor demnächst auf einem eigenen Satelliten Daten zur Früherkennung unter anderem von Dürren, Waldbränden und anderen Veränderungen der Vegetation in hoher zeitlicher Auflösung produzieren.
DIEGOSat wird die Erde auf einer nicht sonnensynchronen LEO-Bahn, ähnlich der der Internationalen Raumstation (ISS), jedoch in einer Höhe von rund 600 Kilometern, in 90 Minuten umrunden. Dieser ISS-ähnliche Orbit ermöglicht Beobachtungen der Erde im thermalen Infrarotbereich zu unterschiedlichen Tageszeiten – sowohl am Tag als auch in der Nacht. In den mittleren Breiten, und damit auch über Deutschland, erfolgen bis zu drei Überflüge bzw. Beobachtungen pro Tag. Die dabei entstehenden Datensätze besitzen die erforderliche Präzision für zahlreiche wissenschaftliche Anwendungen und sollen zeitnah und kostenfrei allen Anwender (behördlich, wissenschaftlich, kommerziell) zur Verfügung gestellt werden. Von Interesse sind sie besonders innerhalb eines breiten Spektrums der Anwendung, welches von erwähnten Vegetationsbeobachtungen, Wettervorhersage über Landwirtschafts- und Stadtplanung bis hin zu Katastrophenschutz und Sicherheit reicht.
Den Namen „Diego“ trägt der Satellit in Gedenken an den Sohn von Christoph Columbus, der als Entdecker seine eigenen Fußspuren nach denen seines Vaters setzte.
Die DIEGOSat-Homepage gibt weitere Details und Einblicke in die Mission und Wissenschaft, deren Datenbedarfe gedeckt werden.
Im Sonderheft von Raumfahrt Concret „Aufbruch! Deutsche Akteure für Europa 2025“ zu DIEGOSat veröffentlichte Beiträge von:
Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen Hendrik Wüst