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Nihil fit sine causa

DLR: Experimente zum Mitfliegen gesucht

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Studentenprogramm REXUS/BEXUS startet in die 16. Runde

Die Bewerbungsphase des Forschungsprogramms für Studenten hat wieder begonnen. Bis zum 14. Oktober 2024 können Teams deutscher Universitäten und Hochschulen ab sofort ihre Vorschläge für ein eigenes Experiment für die Forschung auf Höhenforschungsraketen oder Stratosphärenballons beim DLR einreichen.

Die Themengebiete können breit gefächert sein. Typische Experimente decken Themen aus der Luft- und Raumfahrttechnologie, Exploration und naturwissenschaftlichen Bereichen wie Klimaforschung, Physik oder Biologie ab. Bis zu 20 Experimente finden auf den zwei BEXUS-Ballons und den beiden REXUS-Raketen Platz, die im Herbst 2025 beziehungsweise im Frühjahr 2026 vom Raumfahrtzentrum Esrange bei Kiruna in Nordschweden starten werden.

Ein eigenes Raumfahrtprojekt starten

Während der Projektzeit durchlaufen die Studenten den gesamten Zyklus eines echten Raumfahrtprojekts. Voraussetzung dafür ist ein Teilnehmerticket. Nach einer Vorauswahl werden die Teams zur Deutschen Raumfahrtagentur im DLR in Bonn eingeladen, um ihr Experiment vorzustellen. Anschließend erhalten die endgültig ausgewählten Projektteams eine Einladung zur Teilnahme am Programm und ein „Flugticket“ für einen Experimentplatz auf einem Stratosphärenballon oder einer Forschungsrakete. Bevor es richtig los geht, werden alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einer Trainingswoche eingeladen, bei der die Experimentkonzepte von Raumfahrtfachleuten geprüft und diskutiert werden. Die Studenten können dort mit den jeweiligen Experten diskutieren und lernen die Raketen- und Ballonsysteme genauer kennen.

Experimente in Schwerelosigkeit und unter Weltraumbedingungen

Rund sieben Minuten dauert der Flug einer einstufigen REXUS-Rakete. Dabei trägt sie die Experimente in eine Höhe von bis zu 90 Kilometern. Bei Bedarf können Experimente für einen Zeitraum von zwei Minuten in annähernder Schwerelosigkeit durchgeführt oder Objekte mit Messinstrumenten ausgeworfen werden. Experimente außerhalb der Rakete sind ebenfalls möglich.

Die BEXUS-Ballons steigen während ihres zwei bis fünfstündigen Flug auf eine Höhe von 20 bis 35 Kilometer. Die Experimente werden dabei an einer Gondel befestigt und senden Daten aus der Stratosphäre. Bei allen Raketen- und Ballonflügen können die Experiment- und Messdaten über Telemetriesysteme an die Bodenstation übertragen werden, sodass die Teams schon während des Flugs erste Ergebnisse erhalten.

Das REXUS/BEXUS-Programm

REXUS/BEXUS (Raketen- und Ballon-Experimente für Universitäts-Studenten) ist ein Programm der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR und der Schwedischen Raumfahrtagentur SNSA. Teams deutscher Hochschulen können entsprechend jeweils die Hälfte der Raketen- und Ballon-Nutzlasten stellen. Die für die Bewerbung notwendigen technischen und organisatorischen Informationen sowie die Formulare für Anmeldung und Experimentvorschlag sind auf der REXUS/BEXUS-Webseite der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR und auf der REXUS/BEXUS-Projekt-Webseite (englisch) zu finden. Studierende der übrigen ESA-Mitgliedsstaaten erhalten die Information zur Bewerbung direkt bei der ESA.

Auf deutscher Seite erfolgt die Projektleitung mit der Betreuung der Experimente für das REXUS/BEXUS-Programm durch das Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) in Bremen. Die Ballon- und Raketenflüge führt EuroLaunch durch, ein Joint Venture der Mobilen Raketenbasis des DLR (MORABA), die auch die Raketensysteme bereitstellt, und des Esrange Space Center des schwedischen Raumfahrtunternehmens SSC, das die Stratosphärenballons stellt und über die Startinfrastruktur verfügt. Die programmatische Leitung erfolgt durch die Deutsche Raumfahrtagentur im DLR in Bonn.

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