Olympias wasserscheue Bademode mit Satellitentechnik
Rechtzeitig zum Weltereignis des Sports in Paris 2024 hatten zwei ansonsten doch sehr unterschiedliche Unternehmen die zündende Idee, ihr jeweiliges Knowhow in ein gemeinsames Produkt zu investieren und damit Weltrekorde zu brechen und Gold zu gewinnen: der Bademodenhersteller Speedo und der Oberflächenveredler Lamoral Coatings. Speziell für die Athleten, denen es noch auf hundertstel Sekunden ankommt, entwickelten sie “Fastskin LZR” genannte Schwimmanzüge mit einem höchst ungewöhnlichen Alleinstellungsmerkmal: sie sind extrem wasserscheu. Denn diese Anzüge sind mit einer für den Schutz von Satelliten gegen kosmische Strahlung gebräuchlichen und sehr beständigen Oberflächenbeschichtung behandelt, die so stark wasserabweisend wirkt, dass die Schwimmer nicht nass zu werden scheinen und mit erheblich gesteigerter Leichtigkeit den Pool durcheilen – die Rede ist tatsächlich vom Gefühl der Schwerelosigkeit, das die Sportler in ihrer Jagd auf Edelmetall beseelt und anspornt.
Als Testimonial trat der Olympionike Ryan Murphy gegenüber USA Sports Today mit dem Statement auf, allein durch den Anzug eine Sekunde auf jeweils 50 Meter Distanz zu gewinnen. Das allerdings dürfte schon entscheidende Unterschiede machen. In diesem Fall den zwischen Bronze und dem undankbaren vierten Platz. Denn tatsächlich gewann Murphy in Paris die Medaille, und obendrein erreichte ihn direkt auf dem Siegertreppchen die Nachricht, dass er soeben Papa einer Tochter geworden war.
Damit hatte die Badehose allerdings nichts zu tun.
Quellen u.a.:
https://www.nytimes.com/athletic/5666815/2024/07/29/ryan-murphy-olympics-swim-gender-reveal/
https://lamoral-coatings.com/news/lamoral-and-speedo-announce-collaboration
https://www.space.com/satellite-technology-olympic-swimsuits-2024