Klartext Raumfahrt

Nihil fit sine causa

Einer für GESTRA

GESTRA aus der Luft
© Fraunhofer FHR Jens Fiege

Mit dem Radarsystem German Experimental Surveillance and Tracking Radar (GESTRA) werden Satelliten, Trägerraketen oder aus ihnen entstandene Weltraumschrott-Teile im Weltall beobachtet und auf ihrer Bahn verfolgt. GESTRA erfaßt die größeren dieser Objekte in Erdorbits in der Höhe von 300 bis 3.000 Kilometern. In diesen Umlaufbahnen bewegen sich die meisten Satelliten um die Erde. Daher ist die Erstellung und Aktualisierung eines Bahndatenkatalogs für den sicheren Betrieb der Satelliten von Bedeutung, da die Simulation der künftigen Umläufe eine Abschätzung des Kollisionsrisikos ermöglicht. So kann z. B. die Internationale Raumstation ISS durch rechtzeitige Warnungen vor Kollisionen geschützt werden. 

Das System GESTRA besteht derzeitig aus je einer Sende- und Empfangseinheit. Beide Container-großen Anlagen befinden sich auf der Schmidtenhöhe bei Koblenz und werden vom Weltraumlagezentrum in Uedem betrieben.

Aktuell schreibt das Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. – Raumfahrtagentur die GESTRA-Instandhaltung unter dem Geschäftszeichen 50LZ2401 für 4 Jahre aus. Bis zum 8. Mai 2024 werden Angebote erwartet, die eine Instandhaltung des GESTRA Systems über einen einzelnen Hauptauftragnehmer (HAN) anbieten. Dieser HAN möge die Instandhaltungsarbeiten vornehmen und, wo nötig, Unterauftragnehmer einbeziehen. Ziel ist es, den „nahezu uneingeschränkten und dauerhaften Betrieb des Gesamtsystems sicherzustellen“ und dazu „eine bestmögliche Inspektion, Wartung und Instandsetzung“ zu leisten. Dieses dürfte bedeuten, daß ausreichend finanzielle Mittel vorhanden sind, um das für das Weltraumlagezentrum so wichtige GESTRA System kontinuierlich zu betreiben.

Ferner wird gefordert, eine regelmäßige Wartung am Sender und Empfänger vorzunehmen, um einerseits die Leistungsfähigkeit des Radarsystems aufrecht zu erhalten sowie andererseits Beschädigungen und dadurch erhebliche Kosten für Reparaturen zu vermeiden.

In der Ausschreibung wird daraufhin gewiesen, daß diese Auftragsvergabe besonders für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) geeignet ist. Es wird ein zwei-phasiges Verfahren durchgeführt: zunächst findet eine Teilnahmewettbewerb statt, aus dem drei einzuladende Bieter ausgewählt werden sollen.

Die Instandhaltung umfasst dabei die folgenden drei Bereiche:

  • Inspektion: Ermittlung und Beurteilung des Ist-Zustandes
  • Wartung: Erhalt des Soll-Zustandes
  • Instandsetzung: Wiederherstellung des Soll-Zustandes

Quelle:

https://www.evergabe-online.de/

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