ESA und EU bereiten den Weg zu einer europäischen Aufklärungskonstellation

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Bedeutender Programmpunkt für die MK 25

In einem Interview des Brüsseler Think Tanks „Friends of Europe“ verkündete Josef Aschbacher jüngst, auf Anregung aus den Reihen der Mitgliedsstaaten werde die ESA in der MK ´25 die Finanzierung eines Erdbeobachtungs-Satellitensystems für „Sicherheit und Resilienz“ beantragen. Das System soll ermöglichen, innerhalb kürzester Zeit die Situation auf der ganzen Welt zu erfassen.

Hauptmerkmal werde eine deutlich verbesserte zeitliche Auflösung im Vergleich zu den von den europäischen Regierungen betriebenen Satelliten sein wird, die statt der erforderlichen etwa halbstündigen Taktung nur drei oder vier Bilder pro Tag generieren.

Die US-Aufklärung verfügt bereits über eine solche Konstellation mit über 200 Satelliten von SpaceX und Northrop Grumman.

Einen Tag zuvor hatte Aschbacher bereits auf Fortschritte hingewiesen, die ESA und EU-Kommission gemeinsam erzielt hätten im Bemühen, einen zukünftigen staatlichen Erdbeobachtungsdienst mit dem ESA-Programm Resilience from Space als ersten Umsetzungsschritt für die MK 25 zu prüfen.

Die Europäische Kommission hat ein potenzielles Satellitensystem mit dem Namen Earth Observation Government Service untersucht, das Aufklärungsanwendungen im Bereich „Sicherheit und Verteidigung“ bieten würde. Im Januar 2024 vergab sie einjährige Studien an OHB und Telespazio, um Machbarkeitsstudien für ein solches System durchzuführen.

Aschbacher wies darauf hin, dass weltweit 50 % der staatlichen Ausgaben für die Raumfahrt auf Verteidigungsprogramme entfallen, in Europa jedoch nur 15 %, und dass die europäischen Staaten inzwischen erkannt hätten, ihre Ausgaben für verteidigungsbezogene Raumfahrtaktivitäten erhöhen zu müssen. Das Konstellationsprojekt der ESA soll, wenn es bei der MK durchgewunken wird, mit dem Regierungsdienst für Erdbeobachtung der EU koordiniert werden. Die Europäische Kommission hat mit der Planung ihres nächsten siebenjährigen mehrjährigen Finanzrahmens (MFR) ab 2028 begonnen; er könnte spätere Phasen des Programms unterstützen.

Nach genau 50 Jahren im Dienste rein ziviler Ziele passt die ESA ihr Programm an die Erfordernisse der Zeitenwende an.

 

Quelle: https://spacenews.com/esa-seeks-funding-for-security-and-resilience-satellite-program/