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Nihil fit sine causa

Esrange gut für neue Rekorde

© Esrange

Seit kurzem ist der größte Stratosphärenballon, der jemals vom Esrange Space Center gestartet wurde, auf dem Weg von Nordschweden zu seinem Ziel in Nordamerika. Während der Reise wird er Röntgenstrahlen in der polaren Atmosphäre untersuchen.

Hinter BOOMS, wie die Nutzlast genannt wird, steht die NASA. Der Name ist die Abkürzung für Balloon Observation of Microburst Scales. Es handelt sich um einen hochauflösenden Bildgeber für die Röntgenstrahlung von energetischen Elektronen-Mikroausbrüchen, die hoch in der Atmosphäre in Polnähe auftreten. Der Ballon, der das Forschungsexperiment trägt, hat die Rekordgröße von 1,7 Millionen Kubikmetern Volumen. Der Flug ist ein Test, um den Ballon für Höhen oberhalb 45,7 Kilometer zu qualifizieren. Das ist höher, als die bisherigen Stratosphärenballons der NASA je geflogen sind; der Vorteil: in dieser Höhe befindet man sich über 99 Prozent der Erdatmosphäre, was für die Untersuchung verschiedener Strahlungen hilfreich ist, die sonst von der Atmosphäre blockiert würden.

Auf Reisehöhe wird der atmosphärische Außendruck des Ballons so gering, dass das Gas innen ihn auf volle Größe bringt. So wächst er auf das Dreifache der berühmten Stockholmer Mehrzweckhalle „Avicii Arena“ an. Nur wenige Startplätze der Welt bieten die Kapazität für solche Riesen. Esrange ist einer davon.

Quelle: https://sscspace.com/largest-balloon-ever-launched-from-esrange/