Frankreich trägt Eutelsat zur Jagd auf Starlink mit IRIS²

©EUSPA, ©EU Agency for the Space Programme

Im Juni 2025 gab die französische Regierung bekannt, ihre Beteiligung am Satellitenbetreiber Eutelsat auf knapp 30 % erhöht zu haben. Mit der weiteren Kapitalerhöhung von insgesamt 1,35 Milliarden Euro festigte Frankreich jüngst seine Rolle als größter Eutelsat-Aktionär. Die direkte Investition des französischen Staates beläuft sich auf etwa 717 Millionen Euro. Die zuvor von Bpifrance Participations gehaltenen Anteile wurden auf die Agence des participations de l’État (APE) übertragen und damit die staatliche Kontrolle weiter gebündelt.

Mit dieser Staatsinvestition verfolgt Frankreich das Ziel der Verringerung von Abhängigkeiten von Satellitentechnologien anderer Länder, insbesondere den USA und Elon Musks Starlink. Präsident Emmanuel Macrons Büro betonte: „Das Rennen hat begonnen. Deshalb müssen wir jetzt eine Position beziehen und jetzt investieren. Sonst ist der Markt besetzt und Frankreich sowie Europa sind zukünftig von anderen Mächten abhängig.“ Das Kapital dient der Erneuerung der Eutelsat-Flotte, der Verbesserung der finanziellen Stabilität und der Unterstützung des Beitrags zum IRIS²-Programm.

Frankreichs Engagement hat erhebliche militärische Bedeutung. Kürzlich erhielt Eutelsat einen zehnjährigen Vertrag im Wert von bis zu 1 Milliarde Euro mit der Direction générale de l’armement (DGA) für Kommunikationsdienste der Verteidigung. Dieser Vertrag gewährt dem französischen Militär bevorzugten Zugang zur OneWeb-Konstellation und beinhaltet Investitionen zur Anpassung der Infrastruktur an militärische Standards. Damit unterstreicht Frankreich die strategische Rolle von Eutelsat für militärische Kommunikation. Allerdings muss die 640-köpfige Sat-Konstellation mitsamt 44 Bodengateways dafür auch uneingeschränkt in Betrieb sein. Das Prinzip, welches das Handeln Frankreichs leitet, lautet also: Der Staat investiert unter anderem deshalb rund eine Milliarde, damit eine Milliarde an zuvor vergebenem Auftragswert sinnvoll investiert sind. Offen bleibt jetzt die Frage, die auch Peter de Selding in Spaceintelreport stellt: Womit stützt Frankreich die jüngste Milliarde zur Stützung der ersten Milliarde, wenn die neueste Milliarde dafür nicht reicht? Denn danach, so de Selding, sieht es aus.

Quellen:

https://supremacy.info/news/82273

https://www.spaceintelreport.com/heres-how-the-french-government-explains-its-decision-to-become-eutelsats-largest-shareholder/