Klartext Raumfahrt

Nihil fit sine causa

Isar Aerospace nimmt wohl letzte Hürde auf dem Weg zum Einhorn

Zwischenstufe „too big to fail“ offenbar gemeistert

Isar Aerospace gab jüngst eine erhebliche Erweiterung seiner Serie-C-Runde um mehr als 65 Mio. EUR bekannt, die sich nun auf insgesamt mehr als 220 Mio. EUR beläuft. Die Erweiterung wurde durch ein starkes Engagement des NATO-Innovationsfonds (NIF) ermöglicht, einem eigenständigen Risikokapitalfonds, der von 24 NATO-Bündnispartnern unterstützt wird und mehr als 1 Mrd. EUR zur Förderung von Technologieunternehmen bereitstellt, die sich mit Herausforderungen im Bereich Verteidigung befassen. Dies ist die erste Direktinvestition des NATO-Innovationsfonds in einen Anbieter von Satellitendiensten und unterstreicht die vielschichtige Bedeutung von Raumfahrttechnologien, die sowohl für zivile Innovationen als auch für die Verteidigungsfähigkeit von zentraler Bedeutung sind.

 

Weitere neue Investoren in der Erweiterungsrunde waren das europäische Family Office G3T sowie die 10x Group, Besant Capital, Finadvice Med HOLDINGS und LP&E. Auch die bestehenden Investoren Lakestar, Earlybird, Airbus Ventures, Bayern Kapital und UVC Partners beteiligten sich maßgeblich an der Erweiterungsrunde. Damit scheint die letzte Hürde vor dem Zieleinlauf als Einhorn genommen: IKsar Aerospace ist „too big to fail“.

 

Führende Nationen, darunter die Vereinigten Staaten, haben ihre Raumfahrt- und Verteidigungsstrategien bereits dahingehend geändert, dass sie sich in hohem Maße auf kommerzielle Raumfahrtkapazitäten stützen, da die Beschaffung privatwirtschaftlicher Dienstleistungen und Produkte innovativer, effizienter und vor allem kostengünstiger ist.

 

Daniel Metzler, Mitbegründer und CEO von Isar Aerospace, sagte: „Die Investition des NATO-Innovationsfonds in Isar Aerospace ist ein starkes Zeichen des Vertrauens in unseren Ansatz und unterstreicht die grundlegende Rolle der Raumfahrttechnologien für unsere Wirtschaft und Gesellschaft. Mehr noch, sie zeigt, dass die europäischen Regierungen private Innovationen und Produkte fördern und nutzen müssen, um weltweit mithalten zu können.“

 

Mit einem Gesamtfinanzierungsvolumen von mehr als 400 Mio. EUR seit der Gründung im Jahr 2018 ist Isar Aerospace das kapitalstärkste unabhängige New Space Unternehmen in Europa. Das Unternehmen hat sich als Technologieführer etabliert, indem es durch vollständige vertikale Integration proprietäres Know-how entwickelt hat und Design, Produktion und Testbetrieb vollständig im eigenen Haus betreibt.

Aufbauend auf einer skalierbaren Serienfertigung wird Isar Aerospace die Produktion von Trägerraketen stark industrialisieren.

 

Im Mai 2024 kündigte Isar Aerospace die Errichtung einer weltweit führenden Produktionsstätte für kommerzielle Trägerraketen in der Nähe von München an. In Zusammenarbeit mit dem paneuropäischen Immobilienunternehmen VGP Group, das die Anlage entwickeln und bauen wird, wird Isar Aerospace in Zukunft 40 Spectrum-Trägerraketen pro Jahr produzieren können. Sollte das Kalkül einer Startrate in diesem Umfang aufgehen, braucht es nur noch den ganz kleinen Taschenrechner, um den Zeitpunkt des Überschreitens der ersten Milliarde Umsatz zu kalkulieren. Kundenanfragen mit einem Volumen von einer halben Milliarde Dollar liegen aus den USA bereits vor.

 

Die jüngste Finanzierung ermöglicht es Isar Aerospace, weiter in den Aufbau und die Ausrüstung der Serienproduktion zu investieren. Der hohe Automatisierungsgrad und die Skalierbarkeit des Unternehmens versetzen Isar Aerospace in die Lage, die steigende Nachfrage des privaten und öffentlichen Sektors nach dem Transport von kleinen und mittelgroßen Satelliten und Satellitenkonstellationen ins All zu bedienen.

 

 

 

Quellen u.a.:

 

https://www.fr.de/wirtschaft/isar-aerospace-finanzierung-fuer-raketenstart-gesichert-zr-90125727.html

https://www.isaraerospace.com/press/isar-aerospace-extends-series-c-to-over-eur-220m-with-strong-commitment-from-nato-innovation-fund