In Rom hat Thales Alenia Space seine Space Smart Factory im Rahmen einer Feier eingeweiht. Die Fabrik, die voraussichtlich bis Ende des Jahres mit der Arbeit am Sicral 3-Satelliten für das italienische Verteidigungsministerium den Betrieb aufnehmen wird, ist eine der größten intelligenten, digitalen Produktionsstätten Europas. Sie befindet sich im Hightech-Innovationszentrum Tecnopolo Tiburtino in Rom, einem „Zentrum technologischer Exzellenz“, das 150 Unternehmen, meist KMU, vereint und eng mit der Stadt und ihrer industriellen Landschaft verzahnt ist. Sie ist rekonfigurierbar, um alle Arten von Satelliten und Konstellationen nach dem Prinzip der Serialisierung von Tätigkeiten herzustellen. Die Anlage kann mehr als 100 Satelliten pro Jahr in der Klasse bis zu 300 Kilogramm fertigen – und das in einer Umgebung, die mit den modernsten digitalen, robotergesteuerten und vernetzten Technologien im Zusammenspiel mit dem Ökosystem von Zulieferern und Partnern integriert ist.
Wenn eine Namensliste der VIP-Gäste etwas zu sagen hat, dann jene der Einweihung dieser Fabrik: Der Präsident der Italienischen Republik, Sergio Mattarella, der Minister für Unternehmen und „Made in Italy“ – ja, so etwas gibt es in Italien – , Adolfo Urso, Stefano Pontecorvo, der Vorstandsvorsitzende von Leonardo, Roberto Cingolani, sowie Teodoro Valente, Präsident der italienischen Weltraumagentur (ASI) – sie alle wurden begrüßt von einer Unternehmensdelegation unter Teilnahme von Philippe Keryer, SEVP Strategy, Research and Technology von Thales, Massimo Claudio Comparini, Geschäftsführer der Raumfahrtsparte von Leonardo und Vorsitzender des Aufsichtsrats von Thales Alenia Space, Hervé Derrey, Präsident und CEO von Thales Alenia Space, sowie Giampiero Di Paolo, stellvertretender CEO von Thales Alenia Space und CEO von Thales Alenia Space Italia. Die Liste spricht Klartext: Hier passiert etwas von nationaler Bedeutung.
Die konkrete Space Smart Factory ist das Ergebnis einer vornehmlich staatlichen Investition von über 100 Millionen Euro, teilweise finanziert durch PNRR-Mittel, verwaltet von der italienischen Weltraumagentur, sowie durch erhebliche Investitionen von Thales und Leonardo. An „Corona-Geldern“ (PNRR-Mittel) hatte Italien insgesamt etwa 191 Millionen Euro bekommen.
Mit der Einweihung dieser neuen Space Smart Factory macht das Land nach den Worten des Ministers für Made in Italy, Adolfo Urso, einen weiteren strategischen Schritt, um die nationale Raumfahrt-Wertschöpfungskette zu stärken und Italiens Führungsrolle durch die Steigerung der Fähigkeit zur Entwicklung und Integration von Satelliten der nächsten Generation zu sichern. Darüber hinaus sei es ein Beispiel dafür, wie Italien es verstehe, mit strategischer Weitsicht in Schlüsselbereiche zu investieren, Wachstum und qualifizierte Arbeitsplätze zu schaffen und nationale technologische Souveränität zu stärken. Hervé Derrey, Präsident und CEO von Thales Alenia Space, betonte den Effekt der Stärkung europäischer und nationale Souveränitätsprogramme sowie der wichtigsten Raumfahrtambitionen des Kontinents, einschließlich großer Satellitenkonstellationen. Giampiero Di Paolo, stellvertretender CEO und CEO von Thales Alenia Space Italia, stellte zudem unterstützend heraus, dass diese neue Infrastruktur in ihrer Dienstleistungsfunktion der gesamten Lieferkette – und hier eben besonders den italienischen KMU – offenstehen wird, und sieht darin eine Erfolg versprechende Formel, die die Rolle des ganzen Landes in der Weltraumwirtschaft stärken werde. Denn mit Funktionalität und Produktionskapazität dieser Anlage zielt, so ASI-Chef Valente, Italien darauf ab, ein Referenzpunkt für die Realisierung großer Satelliteninfrastrukturen in den Bereichen Erdbeobachtung, Telekommunikation und Navigation zu werden.
Italien weiß nicht nur, was es will, sondern tut es auch.