Der Photonik-Konzern Jenoptik setzte seinen Wachstumskurs im 1. Halbjahr 2024 weiter fort. So stieg der Umsatz, angetrieben durch die Division Advanced Photonic Solutions und die Non-Photonic Portfolio Companies, um 7,1 Prozent auf 540,8 Mio Euro (i. Vj. 504,9 Mio Euro). In Europa (inkl. Deutschland) verzeichnete Jenoptik ein deutliches Plus von 18,9 Prozent, während der Umsatz in den Regionen Amerika und Asien/Pazifik das Umsatzniveau des Vorjahres nicht erreichte. Insgesamt wurden 70,7 Prozent des Umsatzes im Ausland erzielt (i. Vj. 75,2 Prozent).
Das EBITDA des Konzerns stieg vor allem aufgrund der sehr guten Entwicklung der Non-Photonic Portfolio Companies, aber auch einer guten Performance der Division Advanced Photonic Solutions erneut stärker als der Umsatz und lag mit 101,4 Mio Euro um 10,7 Prozent über dem Vorjahreswert von 91,6 Mio Euro. Die entsprechende Marge erreichte 18,8 Prozent (i. Vj. 18,1 Prozent). Das EBIT stieg um 18,2 Prozent von 53,9 Mio Euro auf 63,7 Mio Euro. Das Konzernergebnis nach Steuern lag mit 40,2 Mio Euro ebenfalls deutlich über dem Vorjahreswert von 32,7 Mio Euro; das Ergebnis je Aktie belief sich auf 0,69 Euro (i. Vj. 0,56 Euro).
Belebung der Nachfrage im 2. Quartal; Kapazitätsausbau schreitet planmäßig voran
Jenoptik verzeichnete wie erwartet im 2. Quartal mit einem Plus beim Auftragseingang von 7,0 Prozent gegenüber Vorjahr eine Belebung der Nachfrage. Im gesamten 1. Halbjahr lag der Auftragseingang mit 524,4 Mio Euro jedoch noch leicht unter dem Vorjahreswert von 546,9 Mio Euro. Während die Nachfrage im Halbleiterausrüstungsbereich unverändert robust war, blieb sie bei Optical Test & Measurement, in einigen konjunkturabhängigen Anwendungen im Bereich Life Science & Medizintechnik sowie bei den Non-Photonic Portfolio Companies, hier aufgrund von Projektverschiebungen im 1. Quartal, insgesamt gedämpft. Die Book-to-Bill-Rate des Konzerns lag bei 0,97 (i. Vj. 1,08). Der Auftragsbestand von 734,1 Mio Euro blieb weiterhin auf einem guten Niveau (31.12.2023: 745,0 Mio Euro).
Mit Blick auf die starken mittelfristigen Wachstumspotenziale in den drei Zukunftsmärkten Halbleiter & Elektronik, Life Science & Medizintechnik sowie Smart Mobility baut Jenoptik ihre Produktions-kapazitäten weiter planmäßig aus, vor allem durch den Neubau einer Fabrik in Dresden für die Halbleiterausrüstungsindustrie, aber auch durch Investitionen in Maschinen und Ausrüstung. Die Investitionen im 1. Halbjahr beliefen sich auf 42,9 Mio Euro nach 53,2 Mio Euro in der Vergleichsperiode.
Bilanziell und finanziell weiter solide
Der Free Cashflow vor Zinsen und Steuern stieg im 1. Halbjahr vor allem ergebnisbedingt deutlich auf 41,5 Mio Euro (i. Vj. 26,1 Mio Euro). Die entsprechende Cash-Conversion-Rate lag in den ersten sechs Monaten 2024 bei 40,9 Prozent nach 28,5 Prozent in der Vorjahresperiode. Mit einer Eigenkapitalquote von 54,2 Prozent (31.12.2023: 54,2 Prozent), einer Nettoverschuldung von 429,6 Mio Euro (31.12.2023: 423,1 Mio Euro) sowie einem Leverage (Nettoverschuldung im Verhältnis zum EBITDA) von 2,0x (31.12.2023: 2,0x) verfügt Jenoptik weiterhin über sehr solide Finanz- und Bilanzrelationen.
Geschäftsentwicklung der Divisionen
Die Division Advanced Photonic Solutions entwickelte sich mit einem Umsatzzuwachs von 8,2 Prozent von 390,0 Mio Euro auf 422,0 Mio Euro weiter positiv. Vor allem das Geschäft mit der Halbleiterausrüstungsindustrie legte in den ersten sechs Monaten 2024 deutlich zu. Die EBITDA-Marge der Division lag bei 20,3 Prozent nach 21,8 Prozent im Vorjahr. Der Auftragseingang blieb mit 415,8 Mio Euro aufgrund einer schwächeren Nachfrage im Bereich Optical Test & Measurement sowie einigen Life Science & Medizintechnik-Anwendungen leicht unter dem Vorjahreswert von 422,4 Mio Euro.
Die Division Smart Mobility Solutions verzeichnete im 1. Halbjahr einen Umsatz von 52,4 Mio Euro, der damit unter dem starken Vorjahreswert von 54,7 Mio Euro blieb. Das EBITDA lag bei 3,2 Mio Euro (i. Vj. 4,4 Mio. Euro). Der Auftragseingang der Division, der den typischen Schwankungen im Projektgeschäft unterliegt, belief sich auf 63,3 Mio. Euro (i. Vj. 62,5 Mio Euro).
Der Umsatz der Non-Photonic Portfolio Companies erreichte 65,3 Mio Euro und lag damit deutlich um 12,1 Prozent über dem Vorjahr (i. Vj. 58,2 Mio Euro). Angetrieben durch höhere Ergebnisbeiträge sowohl von Prodomax als auch von HOMMEL ETAMIC verbesserte sich die EBITDA-Marge von 11,7 Prozent im Vorjahreszeitraum auf 18,5 Prozent in den ersten sechs Monaten 2024. Der Auftragseingang in Höhe von 44,2 Mio Euro war insbesondere durch Projektverschiebungen im 1. Quartal beeinflusst (i. Vj. 59,7 Mio. Euro).
Im Zuge der Umsetzung der strategischen Agenda 2025 hat der Vorstand entschieden, HOMMEL ETAMIC intern weiterzuentwickeln. Für Prodomax wird unverändert ein Verkauf innerhalb der aktuellen Strategieperiode angestrebt.
Prognose für das Geschäftsjahr 2024 bestätigt
Der Vorstand der JENOPTIK AG geht trotz des schwierigeren allgemeinen Marktumfelds aufgrund des weiterhin guten Auftragsbestands sowie der starken Positionierung in den Kernmärkten des Konzerns davon aus, im Geschäftsjahr 2024 weiteres profitables Wachstum zu erzielen. Dabei wird in der zweiten Jahreshälfte mit einer weiteren Belebung der Nachfrage gerechnet. Vor diesem Hintergrund rechnet der Vorstand für 2024 unverändert mit einem Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich (2023: 1.066,0 Mio Euro) sowie einer EBITDA-Marge von 19,5 bis 20,0 Prozent (2023: 19,7 Prozent), einschließlich einer erwarteten Belastung von etwa 0,5 Prozentpunkten für den Umzug an den neuen Halbleiterstandort in Dresden. Die Investitionen sollen leicht über dem Vorjahresniveau von 110,4 Mio Euro liegen.
Die Prognose steht unter dem Vorbehalt, dass sich die politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen nicht verschlechtern. Hierzu gehören insbesondere konjunkturelle Trends, der Krieg in der Ukraine, der Konflikt im Nahen Osten, Regulierungen auf europäischer und internationaler Ebene sowie makropolitische Entwicklungen. Mögliche Portfolioveränderungen sind in dieser Prognose nicht berücksichtigt.
Quelle: Jena-optronik.de