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Nihil fit sine causa

Jenoptik wächst weiter

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Der Photonik-Konzern Jenoptik setzte seinen Wachstumskurs im 1. Quartal 2024 weiter fort. So stieg der Umsatz, insbesondere angetrieben durch die Division Advanced Photonic Solutions, um 9,4 Prozent auf 256,1 Mio Euro (i. Vj. 234,1 Mio Euro). In Europa (inkl. Deutschland) verzeichnete Jenoptik mit einem Plus von 22,7 Prozent den stärksten Umsatzanstieg, während in den Regionen Amerika und Asien/Pazifik das Umsatzniveau des Vorjahres nicht erreicht wurde.

 

Das EBITDA stieg vor allem aufgrund der guten Performance der Division Advanced Photonic Solutions und der Ergebnisverbesserung bei den Non-Photonic Portfolio Companies erneut überproportional zum Umsatz und lag mit 44,5 Mio Euro um 21,6 Prozent über dem Vorjahreswert von 36,6 Mio Euro. Die entsprechende Marge betrug 17,4 Prozent (i. Vj. 15,6 Prozent). Das EBIT des Konzerns stieg um 30,4 Prozent von 19,9 Mio Euro auf 26,0 Mio Euro. Das Konzernergebnis nach Steuern lag mit 15,4 Mio Euro ebenfalls deutlich über dem Vorjahreswert von 11,8 Mio Euro; das Ergebnis je Aktie belief sich auf 0,27 Euro (i. Vj. 0,21 Euro).

 

Aktuell verhaltene Nachfrage in einigen Märkten; Kapazitätsausbau schreitet weiter voran

 

Der Auftragseingang des Konzerns lag im abgelaufenen Quartal mit 242,0 Mio Euro unter dem Vorjahresniveau von 283,0 Mio Euro. Dabei fiel die Nachfrage im Bereich Optical Test & Measurement, in einigen Anwendungen im Bereich Life Science und Medizintechnik sowie bei den Non-Photonic Portfolio Companies, hier u. a. aufgrund von Projektverschiebungen, schwächer aus als erwartet. Die Book-to-Bill-Rate des Konzerns lag bei 0,94 (i. Vj.1,21). Dementsprechend belief sich der Auftragsbestand mit 731,3 Mio Euro immer noch auf einem guten Niveau (31.12.2023: 745,0 Mio Euro).

 

Mit Blick auf die starken mittelfristigen Wachstumsperspektiven in den drei Zukunftsmärkten Halbleiter & Elektronik, Life Science & Medizintechnik sowie Smart Mobility baut Jenoptik ihre Produktionskapazitäten weiter aus, vor allem durch den Neubau einer Fabrik in Dresden für die Halbleiterausrüstungsindustrie, aber auch Investitionen in Maschinen und Ausrüstung. Die Investitionen im abgelaufenen Quartal beliefen sich auf 19,8 Mio Euro nach 22,5 Mio Euro im Vorjahresquartal.

 

Bilanziell und finanziell weiter sehr gut aufgestellt

 

Der Free Cashflow vor Zinsen und Steuern lag im 1. Quartal vor dem Hintergrund des Anstiegs des Working Capitals mit 19,5 Mio Euro unter dem Vorjahresquartal (i. Vj. 28,5 Mio Euro). Die entsprechende Cash-Conversion-Rate blieb in den ersten drei Monaten 2024 mit 43,8 Prozent unter dem sehr hohen Vorjahreswert von 78,0 Prozent. Mit einer Eigenkapitalquote von 54,3 Prozent (31.12.2023: 54,2 Prozent), einer Nettoverschuldung von 416,7 Mio Euro (31.12.2023: 423,1 Mio Euro) sowie einem Leverage (Nettoverschuldung im Verhältnis zum EBITDA) von 1,9x (31.12.2023: 2,0x) verfügt Jenoptik weiterhin über sehr solide Finanz- und Bilanzrelationen.

 

Geschäftsentwicklung der Divisionen

 

Die Division Advanced Photonic Solutions entwickelte sich mit einem Umsatzzuwachs von 10,3 Prozent von 181,8 Mio Euro im Vorjahresquartal auf 200,5 Mio Euro weiter dynamisch. Vor allem das Geschäft mit der Halbleiterausrüstungsindustrie legte in den ersten drei Monaten 2024 deutlich zu. Die EBITDA-Marge der Division lag bei 19,7 Prozent nach 20,0 Prozent im Vorjahr. Der Auftragseingang blieb mit 197,9 Mio Euro unter anderem aufgrund einer schwachen Nachfrage im Bereich Optical Test & Measurement sowie einigen Life-Sciences- und Medizintechnik-Anwendungen unter dem Vorjahreswert von 212,1 Mio Euro.

 

Die Division Smart Mobility Solutions verzeichnete im 1. Quartal 2024 einen Umsatzzuwachs von 4,6 Prozent auf 24,0 Mio Euro (i. Vj. 22,9 Mio Euro). Das EBITDA verbesserte sich leicht auf 0,1 Mio Euro (i. Vj. minus 0,1 Mio. Euro). Aufgrund der typischen Schwankungen im Projektgeschäft verzeichnete die Division in den ersten drei Monaten 2024 einen Auftragseingang von 29,4 Mio. Euro (i. Vj. 38,9 Mio Euro).

 

Der Umsatz der Non-Photonic Portfolio Companies erreichte mit 30,9 Mio Euro einen deutlichen Umsatzanstieg von 9,4 Prozent (i. Vj. 28,3 Mio Euro). Unter anderem aufgrund eines höheren Ergebnisbeitrags von HOMMEL ETAMIC verbesserte sich die EBITDA-Marge von 10,9 Prozent im Vorjahreszeitraum auf 17,1 Prozent in den ersten drei Monaten 2024. Der Auftragseingang ist unter anderem durch Projektverschiebungen beeinflusst und lag im Berichtsquartal bei 14,0 Mio. Euro (i. Vj. 30,6 Mio. Euro).

 

Prognose für das Geschäftsjahr 2024 bestätigt

 

Der Vorstand der JENOPTIK AG geht trotz des zunehmend schwierigeren allgemeinen Marktumfelds aufgrund des weiterhin guten Auftragsbestands sowie der guten Positionierung in den Kernmärkten des Konzerns davon aus, im Geschäftsjahr 2024 weiteres profitables Wachstum zu erzielen. Dabei wird vor allem in der zweiten Jahreshälfte mit einer Belebung der Nachfrage gerechnet. Vor diesem Hintergrund rechnet der Vorstand für 2024 unverändert mit einem Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich (2023: 1.066,0 Mio Euro) sowie einer EBITDA-Marge von 19,5 bis 20,0 Prozent (2023: 19,7 Prozent), einschließlich einer erwarteten Belastung von etwa 0,5 Prozentpunkten für den Umzug an den neuen Halbleiterstandort in Dresden. Die Investitionen sollen leicht über dem Vorjahresniveau von 110,4 Mio Euro liegen.

 

Die Prognose steht unter dem Vorbehalt, dass sich die geopolitischen Risiken nicht erhöhen. Hierzu gehören unter anderem der Ukraine-Krieg mit den eingeleiteten Sanktionen und möglichen Auswirkungen auf Preisentwicklungen, Energieversorgung und Lieferketten, der Konflikt im Nahen Osten sowie das gesamtwirtschaftliche Umfeld. Mögliche Portfolioveränderungen sind in dieser Prognose nicht berücksichtigt.

Quelle:

https://www.jenoptik.de/news/pressemitteilungen/2024/05/08/ergebnisse-des-ersten-quartals-2024