Auf den letzten Drücker: EUTELSAT gibt IRIS2-Angebot für „Space(Rest)Rise“ ab
Mit mächtig Druck: Eutelsat macht mit SoftBank Corp. Japan klar
Zuverlässigen Quellen zufolge hat EUTELSAT zum letztmöglichen Zeitpunkt am gestrigen Montag, den 2. September, um 19.00 Uhr in Brüssel das Angebot des Rest-Konsortiums für IRIS2 abgegeben. Dieses „Space-Rest-Rise“ besteht nunmehr noch aus Eutelsat, SES und Hispasat. Das originale SpaceRise besteht dagegen nur noch aus einer von Airbus gebastelten Homepage, auch im September 2024 noch mit Stand November 2023.
Insidern zufolge erfolgte die Abgabe zu diesem Zeitpunkt nicht zufällig, sondern erst dann, als feststand, dass der von Macron erneut in die Arena geschickte Thierry Breton im Auftrag von EU-Chefin Ursula von der Leyen demnächst das neu zugeschnittene Super-Kommissariat „Industrie und strategische Autonomie“ übernimmt und es mindestens bis in sein 75. Lebensjahr hinein behalten darf. Dieser Job dürfte dann auch budgettechnisch der Kragenweite des Kommissars näherkommen als der vorherige – was wiederum für seine ausgewählten Konzernkonsortialisten eine wirklich frohe Botschaft darstellt.
Denn wie es schon Thales und Airbus mit ihrem Rückzug auf die Position des Zaungastes klarmachten, welcher aus sicherer Entfernung auf herabregnende Euro-Goodies wartet, so dürften die verbliebenen drei Musketiere auch eher daran interessiert sein, der EU-Rechnungen zu stellen statt solche der EU zu begleichen. Dass es einfach so kommen muss, haben wir an dieser Stelle von Anfang an mit Verweis auf das Beispiel Galileo betont – schlimmer, es kann gar nicht anders kommen: weil die mit dem Geld (das ihnen nicht gehört) nicht dazu lernen und die, die möchten, dass ihnen dieses Geld gehört, genau deshalb nichts mehr dazuzulernen brauchen. Nur abwarten. Die einen hinter`m Zaun, die anderen mittendrin. Der Rest findet sich – und wenn es erst einmal nur die Anzahlung von 12 Milliarden ist. Jedes EU-Projekt hat schließlich mal klein angefangen.
Derweil nutzt EUTELSAT die zeitweilige Flaute in Europa, um mit dem gerade in Japan aufkommenden Wind of Change pro Space der Politik sowie in Kooperation mit dem japanischen Telekom-Riesen SoftBank Corp. die LEO-Konstellation OneWeb zur Bereitstellung allgegenwärtiger, hochsicherer Konnektivität mit geringer Latenzzeit für Unternehmen und Behörden in ganz Japan zu nutzen – mit Perspektive der Erweiterung auf alle Japaner, wo immer sie auch sind.
Cyril Dujardin, Co-President der Connectivity Business Unit von Eutelsat, kommentierte die Partnerschaft wie folgt: „Unsere Partnerschaft mit SoftBank ist ein wichtiger Meilenstein in unserem Bestreben, weltweit innovative Konnektivitätslösungen anzubieten. Wir freuen uns, dass wir SoftBank als Partner für den Eintritt in den japanischen Markt gewinnen konnten, und wir freuen uns darauf, unsere Zusammenarbeit in den kommenden Jahren zu festigen und auszubauen.“
Es wird immer deutlicher: EUTELSAT und OneWeb, vertreten in Kooperationen rund um den Globus, brauchen Europa nicht. Und je weniger, desto mehr braucht Europa OneWeb. Die Wut-Show von Breton gegen Eutelsat angesichts deren Übernahme von OneWeb dürfte allen noch gut im Gedächtnis sein. Man kann nur hoffen, dass Breton selbst sie vergessen hat. Alles andere wäre gesundheitsgefährdend. Zumal im Alter.