Chinesische Wissenschaftler haben einen bedeutenden Durchbruch bei der Datenübertragung von Satelliten zur Erde erzielt. Wie Indiens The Economic Times berichtet, gelang es dem Forschungsteam mithilfe eines winzigen Zwei-Watt-Lasers, Daten mit einer Geschwindigkeit von einem Gbit/s über eine Distanz von 36.000 Kilometern zu senden. Das ist etwa fünfmal schneller als die typische Geschwindigkeit von Starlink-Verbindungen.
Trotz der geringen Leistung des Lasers, die etwa der einer Kerze entspricht, gelang es den chinesischen Forschern, eine stabile Verbindung mit außergewöhnlicher Datenrate herzustellen. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Übertragungsrate von Starlink-Satelliten liegt laut verschiedener Messungen meist im mittleren zweistelligen Mbit/s-Bereich. Das chinesische System erreichte hingegen den Gigabitbereich – und das mit einem Bruchteil der Leistung.
Dadurch wäre es beispielsweise möglich, einen HD-Film von Shanghai nach Los Angeles in weniger als fünf Sekunden zu übertragen. Die neue Technologie könnte also revolutionäre Auswirkungen auf die Zukunft der Kommunikationstechnologie haben und Möglichkeiten für neue Anwendungen und Services schaffen, die bisher undenkbar waren.
Entwickelt wurde die Technologie unter der Leitung von Professor Wu Jian und Liu Chao. Das Forschungsteam löste eines der größten Probleme in der optischen Satellitenkommunikation: Sogenannte atmosphärische Turbulenzen können die Lasersignale auf ihrem Weg zur Erde nämlich verzerren oder sogar komplett unbrauchbar machen.
Der Durchbruch gelang mit einer neuen Kombination zweier bestehender Technologien, die bisher nur unabhängig voneinander genutzt wurden. Die Adaptive Optik (AO) gleicht Signalverzerrungen in Echtzeit aus, während die Multi-Dimensional Reception (MDR) auch gestreutes Licht effizient auffängt. Gemeinsam bilden sie das sogenannte AO-MDR-System, das sowohl die Signalqualität verbessert als auch eine stabile Verbindung selbst unter schwierigen Bedingungen ermöglicht.
Die Forscher demonstrierten, dass das System auch bei starker atmosphärischer Störung und über extrem große Distanzen stabile Übertragungen liefert – und das ganz ohne aufwendige Bodenstationen. Dadurch werden die Kosten erheblich reduziert und die Skalierbarkeit der Technologie erhöht.
Die neue Technologie könnte maßgeblich beeinflussen, wie wir in Zukunft kommunizieren – und vor allem in welchem Tempo. Laserbasierte Satellitenkommunikation bietet nicht nur höhere Geschwindigkeiten, sondern auch geringere Latenzen und eine verbesserte Sicherheit im Vergleich zu klassischen Funkverbindungen. Mögliche Anwendungen reichen vom ultraschnellen Internet über präzisere GPS-Systeme bis hin zur Echtzeit-Kommunikation während laufender Missionen im All. Und während der von einer Überdosis Disney verdrehte Betrachtungswinkel europäischer und amerikanischer Beobachter der Entwicklung noch immer eher aus der Netflix-Perspektive sieht, bahnen sich aus real-verteidigungspolitischer Sicht ganz neue Möglichkeiten für den Krieg der Sterne ihren Weg.
Quellen:
https://t3n.de/news/mit-der-kraft-einer-kerze-1694185/?utm_source=firefox-newtab-de-de