Russisch Roulette light: Zur Unverträglichkeit von Raketenteilen und Flugzeugen

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Eine Studie der University of British Columbia analysierte das Risiko von Flugzeugkollisionen mit Trümmern aus dem Weltraum, denn unkontrollierte Wiedereintrittsmanöver stellen ein wachsendes Risiko für den Luftverkehr dar, sowohl in Bezug auf die Sicherheit als auch auf wirtschaftliche Auswirkungen​.

Ziel der Studie war Berechnung der Wahrscheinlichkeit von Kollisionen zwischen Flugzeugen und Weltraumschrott sowie die anschließende Bewertung der Auswirkungen von Luftraumsperrungen. Dabei wurden Daten des weltweiten Flugverkehrs aus dem Jahr 2023 verwendet, um Regionen mit hoher Flugzeugdichte zu identifizieren​.

Die Forscher errechneten die Wahrscheinlichkeit, dass ein Raketenteil in einem besonders dichten Luftraumgebiet niedergeht, mit bis zu 26 Prozent pro Jahr. Direkte Zusammenstöße mit Flugzeugen sollen zwar „nur“ jedes 430.000ste Flugzeug betreffen, aber das ist zumindest für die Passagiere vermutlich auch kein Grund zu ausgelassenem Optimismus; schon eher handelt es sich um eine  light-Variante von Russisch Roulette.

Eine gewisse erste Risikominimierung könnte zwar durch gezielte Wiedereintrittsmanöver von abstürzenden Raketenteilen über ausschließlich unbewohnten bzw. Meeresgebieten erfolgen. Das trifft aber derzeit tatsächlich in rund zwei Dritteln aller Fälle NICHT zu. Zurzeit sind über 2000 Trümmer noch auf dem Weg nach unten.

Heute gibt es nur ein einziges Deorbit-Modul, welches vor allem Satelliten in doppelter Voraussicht zum sicheren Verglühen herab begleitet: das orbitale Bremssegel ADEO der Münchner Raumfahrtschmiede HPS und ihrer rumänischen Tochtergesellschaft in Bukarest. Es sorgt zum einen für die Entfernung des Hosts innerhalb der neuen strengen Fünfjahres-Grenze für die Entsorgung von Weltraumschrott, und kann zudem mit zwei weiteren Sicherheitspaketen geordert werden. Dabei handelt es sich zum einen um die Vorausberechnung des idealen „Abstiegsweges“, auf dem keine weiteren Satelliten getroffen oder gestört werden; dieser Abstiegsweg wird für ADEO schon mehrere Millionen Kilometer vor dem Beginn der Rückkehr vom Braunschweiger Spezialisten OKAPI:Orbits vorausberechnet. Diese Leistung kann dann noch exklusiv mit dem einzigartigen DECAS-System des italienischen Unternehmens Aviosonic gekoppelt werden, das als einziges seiner Art die weltweit sichere Kollisionsvermeidung mit Teilnehmern des Luftverkehrs im Blick hat.

Etwas anderes als die Kombination dieser drei Elemente zur Herstellung der Verkehrssicherheit von Abstiegskandidaten im All wie in der Luft gibt es derzeit nicht.

 

 

 

Quellen: www.hps-gmbh.com

https://www.nature.com/articles/s41598-024-84001-2