Sachsens Pläne für einen eigenen Satelliten

Sächsische Staatskanzlei

Sachsen, zweifellos ein Land mit reicher Tradition in Wissenschaft, Forschung und Technologie, hat in den vergangenen Jahren zunehmend seine Ambitionen im Bereich der Raumfahrt unter Beweis gestellt. Mit der jüngsten Ankündigung, einen eigenen Satelliten ins All zu bringen, setzt Sachsen ein deutliches Zeichen für den Willen, eigene Schwerpunkte im Bereich High-Tech und Innovation zu setzen.

Die sächsische Landeshauptstadt Dresden gilt als einer der führenden Forschungsstandorte Deutschlands. Hier befinden sich renommierte Universitäten wie die Technische Universität Dresden, Forschungsinstitute wie das Fraunhofer-Zentrum und zahlreiche Unternehmen aus dem Bereich Mikroelektronik, Maschinenbau und Sensorik. Sachsen hat sich in den vergangenen Jahren als „Silicon Saxony“ einen Namen gemacht, und diese technologische Exzellenz bildet das Fundament für das ehrgeizige Satellitenprojekt.

Die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik ist in Sachsen besonders ausgeprägt. Förderprogramme der Landesregierung und die starke Vernetzung mit Bundesinitiativen sorgen dafür, dass innovative Ideen schnell zur Marktreife gebracht werden können. Im Rahmen der sogenannten „Sächsischen Raumfahrtstrategie“ wurde bereits mehrfach betont, dass das Bundesland das Potenzial hat, ein Zentrum für Weltraumtechnologie zu werden.

Das Hauptziel des sächsischen Satellitenprojekts ist es, einen eigenen Kleinsatelliten – oft „CubeSat“ genannt – zu entwickeln, zu bauen und zu betreiben. Dabei stehen mehrere Aspekte im Fokus:

  • Forschung und Wissenschaft: Der Satellit soll neue Messdaten liefern, unter anderem für die Atmosphärenforschung, Erdbeobachtung und Klimaforschung. So könnten beispielsweise Feinstaubbelastungen, Bodenfeuchtigkeit oder Veränderungen der Vegetation aus dem All erfasst werden.
  • Technologieentwicklung: Sachsen möchte die eigenen Kompetenzen im Bereich Sensorik, Mikroelektronik und Kommunikationstechnik stärken. Die Entwicklung eines eigenen Satelliten bietet ideale Möglichkeiten, um innovative Komponenten unter realen Bedingungen zu testen.
  • Ausbildung und Nachwuchsförderung: Das Projekt ist eng mit Hochschulen und Forschungsinstituten verbunden. Studierende und Nachwuchswissenschaftler*innen erhalten die Möglichkeit, an einem echten Raumfahrtprojekt mitzuwirken und so wertvolle Praxiserfahrung zu sammeln.
  • Wirtschaftliche Impulse: Die Raumfahrt gilt als Wachstumsmotor für viele Branchen. Durch den Bau und Betrieb eines eigenen Satelliten können sächsische Unternehmen neue Produkte und Dienstleistungen entwickeln – etwa im Bereich Kommunikation, Navigation oder Fernerkundung.

Es geht bei dem Projekt vor allem darum, Sachsens Innovationskraft zu stärken, neue Arbeitsplätze zu schaffen und das Bundesland als attraktiven Standort für High-Tech-Unternehmen zu positionieren.

  • Impulse für Bildung und Forschung: Schulen und Hochschulen erhalten Zugang zu „echten“ Weltraumdaten und können diese in Unterricht und Forschung verwenden. Das motiviert junge Menschen, sich für MINT-Fächer zu entscheiden.
  • Förderung von Start-ups und Unternehmen: Der Satellit kann als Plattform für innovative Geschäftsideen dienen – zum Beispiel in den Bereichen Datenanalyse, Klimaschutz oder Mobilität.
  • Internationale Sichtbarkeit: Mit dem eigenen Satelliten hofft Sachsen, international Aufmerksamkeit zu gewinnen und sich als Vorreiter der Digitalisierung und Innovation im Raumfahrtsektor zu präsentieren.

Dr. Wolfgang Göhler, den KTR-Lesern aus dem Kreis der deutschen Raumfahrt-KMU bestens bekannt, ist einer der führenden Köpfe hinter dem Projekt, dessen Realisierungskosten er auf rund 5 Millionen Euro taxiert. Mit solcher Größenordnung könnte der sächsische Satellit auch als Pilotprojekt für weitere deutsche Bundesländer dienen.

 

Quelle u.a.: https://www.t-online.de/region/dresden/id_100900668/sachsen-plant-aufbruch-ins-all-mit-eigenem-satelliten.html