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Nihil fit sine causa

Star Catcher: Stromtankstelle für Satelliten im All ab 2025

copyright: Star Catcher Inc.

Schwergewichte aus Raumfahrttechnik und VC am Werk – Konsequenzen auch für Europas Raumfahrt enorm

Star Catcher Industries, Inc. , ein Pionier im Bereich der weltraumgestützten Energieerzeugung, gab kürzlich den Abschluss seiner 12,25 Mio. $ Seed-Runde bekannt. Initialized Capital und B Capital führten die Runde gemeinsam an, mit einer bedeutenden Beteiligung von Rogue VC. Mit dieser Finanzierung ist das Unternehmen in der Lage, durch den Bau seines Star Catcher Network, des weltweit ersten weltraumgestützten Energienetzes, zur Beseitigung von Energieengpässen bei Weltraumoperationen beizutragen. Damit rückt der Plan des Unternehmens in realistische Dimensionen.

Denn nach seiner Errichtung wird das Star Catcher Network das erste Energienetz seiner Art sein, das in der Lage ist, Raumfahrzeuge in der erdnahen Umlaufbahn (LEO“) und darüber hinaus mit Energie in erheblichem Umfang zu versorgen. Das Netz wird Energie nach Bedarf und mit einer höheren Energiekonzentration als die Sonne an die bestehenden Solaranlagen der Kunden-Raumfahrzeuge liefern, so dass diese die fünf- bis zehnfache Energiemenge erzeugen können, die sie sonst ohne Nachrüstung erzeugen würden.

Angebot entspricht absehbar gigantischer Nachfrage

Die Nachfrage nach leistungsstarken, energieintensiven Anwendungen im Weltraum, darunter weltraumgestützte Telekommunikation, On-Orbit-Computing, Fernerkundung, bemannte Raumfahrt und nationale Sicherheitsanwendungen, wächst exponentiell. Da bis zum Jahr 2030 mehr als 40.000 Satelliten im Weltraum stationiert sein werden, rechnet Star Catcher mit einem Stromerzeugungsbedarf von 840 Megawatt für den Betrieb dieser Systeme, verglichen mit den heutigen Stromerzeugungskapazitäten von einigen zehn Megawatt im Weltraum. Durch die Versorgung von Raumfahrzeugen mit höheren Energiekonzentrationen an hochmodernen Solaranlagen wird das Star Catcher Network die weltraumgestützte Energieerzeugung erheblich steigern, um den wachsenden Bedarf zu decken und es den Satellitenbetreibern zu ermöglichen, ihre Kapazitäten und Betriebszeiten zu erweitern und gleichzeitig die Vorlaufkosten zu senken. Diese Konsequenzen bleiben dabei natürlich nicht auf die US-Raumfahrt beschränkt, sondern gelten auch für Europas Unternehmen und Institutionen.

Star Catcher wurde von den langjährigen Raumfahrtunternehmern Andrew Rush und Michael Snyder sowie dem erfahrenen VC-Investor und Betreiber Bryan Lyandvert gegründet.

Alles andere als realitätsferne Träumer: Die Manager hinter Star Catcher

Andrew Rush war zuvor CEO und Präsident des Pionierunternehmens Made In Space, wo er das Unternehmen bis zu seinem erfolgreichen Verkauf an die Redwire Corporation  im Jahr 2020 führte. Nach dem Verkauf wurde Rush Gründungspräsident und COO von Redwire, wo er Entwicklungs- und Lieferverträge in Höhe von Hunderten Millionen Dollar für kommerzielle, zivile und nationale Sicherheitskunden verwaltete. Zu den von ihm geleiteten Programmen und Initiativen gehören der Austausch von Solaranlagen auf der Internationalen Raumstation, die Lieferung mehrerer Schiffssätze von Solaranlagen und Raumfahrzeugnavigationskomponenten für nationale Sicherheitskunden sowie die Entwicklung und Lieferung von Kamerasystemen für die Artemis-I-Mission.

Michael Snyder war neben Rush Mitbegründer und Chefingenieur von Made In Space und Chief Technology Officer von Redwire. Als einer der erfolgreichsten Raumfahrttechnologen der Gegenwart hat Snyder mehr als ein Dutzend Nutzlasten ins All geflogen und hält mehr als 50 Patente für eine Vielzahl modernster Raumfahrttechnologien. Snyder wurde 2022 mit dem Lawrence-Sperry-Preis der AIAA für bemerkenswerte Beiträge zur Raumfahrtindustrie ausgezeichnet.

Bryan Lyandvert ist ein bekannter Raumfahrtinvestor mit umfassender Erfahrung in der Frühphaseninvestition und Kapitalbildung aus seiner Zeit bei MetaProp Ventures und T-Bird Capital. Zu Beginn seiner Laufbahn war Lyandvert bei Amazon tätig, wo er eine mehrere hundert Millionen Dollar schwere Gewinn- und Verlustrechnung für Wearables und neue Technologien verantwortete.

„Unser Ziel ist es, dieses Fundament mit unserem In-Space-Stromnetz und -Service in den LEO und darüber hinaus zu erweitern“, sagte Andrew Rush, Mitbegründer, Präsident und CEO von Star Catcher. „Die Möglichkeit, Strom für sein Raumschiff zu kaufen, wann und wo auch immer man ihn im LEO braucht, wird die Möglichkeiten erweitern und die Menschheit dazu bringen, das Potenzial des zweiten goldenen Zeitalters des Weltraums schneller zu realisieren.“

Star Catcher hat bei der Entwicklung seiner Konstellation erhebliche technische Fortschritte gemacht und bereits erste Erfolge erzielt, indem es mehr als ein halbes Dutzend Vorvereinbarungen mit kommerziellen Raumfahrtunternehmen aus den Bereichen Fernerkundung, nationale Sicherheit, menschliche Lebensräume und Telekommunikation geschlossen hat.

Star Catcher auf einer Innovationsebene mit SpaceX

Andrew Sather, Principal bei Initialized Capital, ist sich sicher, dass die meisten reifenden Sektoren eine solide, zuverlässige und flächendeckende Infrastruktur brauchen, um wirklich durchstarten zu können. Also wird, so seine Überzeugung,  Star Catcher für die Orbitalenergie das tun, was SpaceX für den Start getan hat. Hier setze ein bewährtes, erfahrenes kommerzielles Raumfahrtteam eine kühne Vision mit hoher Geschwindigkeit um. Dieses Projekt habe das Potenzial, die Wirtschaftlichkeit, die Fähigkeiten und sogar die Konfiguration von fast allem, was wir in die Umlaufbahn bringen, zu verändern.

„Als langjähriger Investor im Raumfahrtsektor betrachte ich das Netzwerk, das Star Catcher entwickelt, als eine der potenziell umwälzendsten Technologien im dynamischen und sich ständig weiterentwickelnden Raumfahrtsektor. Die Kosten für Satellitenstarts sinken weiter, und der Energiebedarf steigt mit der Verarbeitung an Bord. Gleichzeitig übersteigt der Energiebedarf bei weitem das Angebot, das die derzeitigen Solarzellen und Batterien liefern. Die Gründer von Star Catcher nutzen ihre umfassende Branchenerfahrung, um diese Chance mit einem einzigartigen Ansatz zu nutzen. Wir bei B Capital unterstützen bahnbrechende Gründer und Unternehmen, die unsere Zukunft durch Technologie gestalten, und sind überzeugt, dass Star Catcher die Vision, den Fahrplan und das Team hat, um die Kerninfrastruktur aufzubauen, die die künftige Weltraumwirtschaft antreiben und umgestalten wird“, sagt Howard Morgan, Vorsitzender und General Partner von B Capital.

Star Catcher wird sich zunächst auf die Validierung und Demonstration seiner Power-Beaming-Dienste für Kunden konzentrieren, beginnend mit Demonstrationen am Boden, gefolgt von einer On-Orbit-Demonstration Ende 2025 und der Einführung eines kommerziellen Dienstes. Nach der Einführung können Satellitenbetreiber zu einer gemeinsamen Infrastruktur übergehen, bei der der Stromverbrauch nicht von den mitgebrachten Satelliten abhängt.

Quelle:

www.star-catcher.com