Wirtschaftsbereich Raumfahrt wächst stärker als die britische Gesamtwirtschaft
Der Wirtschaftsbereich Raumfahrt in U.K. wächst schneller als die britische Gesamtwirtschaft; er trägt jährlich mehr als 17,5 Milliarden Pfund bei, beschäftigt über 45.000 Menschen und unterstützt durch die Satelliteninfrastruktur die Wirtschaftstätigkeit in Höhe von 360 Milliarden Pfund. Die Fusions- und Übernahmetätigkeit in diesem Sektor ist in den letzten zehn Jahren sprunghaft angestiegen, von nur fünf Transaktionen im Jahr 2013 auf siebenundzwanzig im Jahr 2023.
Nach Angaben der Heligan Group werden die Fusionen und Übernahmen auch in den Jahren 2025 und folgenden weiter zunehmen, da die staatlichen Mittel steigen, die Kosten für Satellitenstarts sinken und neue Technologien eingeführt werden. Die Rede ist hier gar von satellitengestützter QKD – in der EU-Raumfahrt mit Ausnahme der in Deutschland beheimateten Rivada-Konstellation realistischerweise nicht vor etwa 2030 zu haben. Besonders technologische Fortschritte bei wiederverwendbaren Raketen, in-orbit-Betankung von Satelliten und in-orbit-Produktion mittels 3D-Druck werde, so die Prognose, zusammen mit der breiten Nutzung künftiger Kleinsatellitentechnologien die Innovations- und damit die wirtschaftliche Erfolgswelle des britischen Raumfahrtsektors vorantreiben.
Bei alledem spielen britische KMU eine transformative Rolle in der globalen Raumfahrtindustrie: sie haben sich auf Satellitenkomponenten, Antriebssysteme und Raumfahrtdatenanalyse spezialisiert, wobei viele von ihnen durch die Konzentration auf Nischentechnologien größeren Firmen immer eine Nasenspitze voraus sind.
Dabei sind die meisten britischen Raumfahrt-KMU außerhalb der traditionellen Luft- und Raumfahrtzentren tätig, wodurch die Branche dezentralisiert und Innovation im ganzen Land gefördert wird. Diese breitere Basis ist für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der britischen Raumfahrtindustrie von entscheidender Bedeutung, zumal die KMU vor wachsenden Herausforderungen stehen, wie etwa der Abhängigkeit von großen Vorabinvestitionen, der Zurückhaltung von Investoren aufgrund langer Fristen und der zunehmenden Konkurrenz um staatliche Mittel.
Der Zugang zu Wachstumsfinanzierungen und Investitionen im britischen Raumfahrtsektor hat sich in den letzten Jahren verbessert, bleibt aber uneinheitlich. Doch die Trends zeigen ein zunehmendes Interesse von Risikokapitalgebern und Unternehmensinvestoren. Die Corporate-Venture-Zweige großer Luft- und Raumfahrt- und Verteidigungsunternehmen wie Airbus und BAE Systems investieren aktiv in innovative Raumfahrttechnologien. Auch die britische Regierung ist nach wie vor ein wichtiger Akteur und bietet über die UK Space Agency und Innovate UK Mittel und Zuschüsse an.
Entsprechend prognostiziert die Heligan Group, dass auf Grundlage der Bemühungen der Regierung um eine robuste Raumfahrtinfrastruktur die Stärkung der innovativen KMU und Start-Ups von nationaler Sicherheitspriorität sein und lange bleiben wird. Obwohl
das Vereinigte Königreich derzeit bei den Startkapazitäten im Weltraum hinter anderen Nationen zurückliegt, wird sich dies mit den für 2025 geplanten zahlreichen Starts von britischem Boden aus ändern, wobei britische KMU eine größere Rolle denn je spielen werden. Rasche technologische Fortschritte, eskalierende geopolitische Spannungen und die verlässlich kontinuierliche Unterstützung von Raumfahrt (-KMU) durch die Regierung lassen, so die Prognose, auch das Interesse von Risikokapitalgebern und Unternehmensinvestoren weiter zunehmen.
Quellen u.a.:
https://news.satnews.com/2024/12/01/the-uk-space-sector-is-expanding-faster-than-the-uk-economy/
https://bmmagazine.co.uk/get-funded/uk-space-sector-outpaces-economy-as-ma-activity-skyrockets/
https://advanced-television.com/2024/11/28/report-uk-space-sector-expanding-faster-than-economy/
https://www.adsadvance.co.uk/uk-s-space-sector-expands-faster-than-its-economy.html
https://www.investmentweek.co.uk/news/4383145/uk-space-sector-deals-skyrocket-fold-course-decade